Geschichte
WISA Geschichte
WISA liefert seit 1865 Qualität und Innovation im Sanitärbereich. Mit einer reichen Geschichte auf dem Gebiet sanitärer Spültechnik führen wir derzeit ein vollständiges Sortiment mit, unter anderem, Spülsystemen und Zubehör, Keramik, Toilettensitzen und einem Wellnessprogramm. Von unseren Vertriebsniederlassungen in den Niederlanden, Deutschland und einer separaten Exportabteilung aus liefern wir Qualität und Innovation im Sanitärbereich in alle Welt.
Aus Anlass unseres 150-jährigen Bestehens möchten wir anhand des verfügbaren Materials vorstellen, was das Unternehmen WISA ausmacht.
1865
WIE ALLES BEGANN
Am 23. März 1840 wurde in Rotterdam Wolf Joseph Stokvis geboren. 1865 gründete er die Metallwarenfabrik W.J. Stokvis in Arnheim. Daraus ging später das Unternehmen WISA hervor.
Stokvis war eine energische Führungspersönlichkeit und verstand es, hart zu arbeiten. Ein Unternehmer durch und durch. Noch mit 84 Jahren ging er täglich seinen Aufgaben als Mitglied der Direktion nach.
Metallfabrik W.J. Stokvis
Mit der Gründung der Metallwarenfabrik legte Stokvis den Grundstein für ein Unternehmen, das für die Haushaltswasserversorgung in Westeuropa eine sehr aktive Rolle spielen sollte.
Die Geschäfte liefen gut, und 1873 wurde das erste Gebäude am Oude Kraan in Arnheim erworben. Darauf folgten noch viele Erweiterungen.
DIE VERSCHIEDENSTEN PRODUKTE
Von Anfang an entwickelte und produzierte die Metallfabrik die verschiedensten Produkte, von Wasserhähnen und Lampen bis hin zu Gasherden. Später konzentrierten sich Entwicklung und Produktion mehr auf Produkte für die häusliche Wasserversorgung, hauptsächlich nach Konzepten von Sohn Philip.
Was die häusliche Wasserversorgung mit Autos gemeinsam hat
W.J. Stokvis natürlich. Neben dem Handel mit Sanitärprodukten, Gasherden und Beleuchtungsarmaturen spielte die Metallwarenfabrik auch eine große Rolle in den Anfangsjahren des niederländischen Automobilhandels. W.J. Stokvis war ein bekannter Importeur von Personenkraftwagen, mit einem landesweiten Netzwerk von Händlern. Das Unternehmen handelte u. a. mit den Marken Daimler, Panhard, Levassor, Dion Voiturettes und Clément-Bayard. Neben Autos handelte die Firma auch mit Autoreifen und ähnlichen Teilen sowie Fahrrädern, etwa der Marken Centaur, Humber und Swift.
DER GROSSE STOFFELS ENTWIRFT FÜR WISA
1906 holte Stokvis den Dekorationskünstler J.C. Stoffels als festen Designer in sein Unternehmen. Bis 1936 kümmerte dieser sich um modern gestaltete elektrische Lampen, im Stil der Möbelwerkstätten „’t Binnenhuis“ und „Amstelhoek“ sowie um den Entwurf von Kupfer- und Messingartikeln in historisierenden Stilen. Dazu gehörte die Serie „Alt-holländische Lampen“ von 1910. Darüber hinaus sorgte Stoffels für die Präsenz des Unternehmens auf nationalen und internationalen Messen und Ausstellungen und wirkte als Designer von Werbedrucksachen, Anzeigen, Broschüren und Katalogen mit. Das Werk von Stoffels ist auch heute noch in zahlreichen Museen im ganzen Land zu finden. Sein Gefühl für die Kombination von Form und Funktion wird allgemein gerühmt.
Stokvis begann auch mit der Produktion von Stahlmöbeln nach Entwürfen von Stoffels, und ab 1934 wurden die so genannten „WISA-Stahlrohrmöbel“ gefertigt.
STOLZ AUF DAS KÖNIGLICHE PRÄDIKAT
Am Dienstag, dem 23. April 1912 beehrten Königin Wilhelmina und Prinz Hendrik die Fabrik in Arnheim mit einem offiziellen Besuch. Das königliche Paar unternahm eine Fahrt durch den Arbeiterstadtteil Klarendal, besuchte das Kinderkrankenhaus, die Groote Kerk und auch die WISA-Fabrik.
Nach dem offiziellen Besuch wurde der Fabrik das Prädikat „Königlich“ verliehen. In mehreren überregionalen Tageszeitungen erschien ein Hofbericht, der dieses denkwürdige Ereignis bekannt machte. Sechzehn Jahre später, am 24. August 1928, erhielt Philip Stokvis, der älteste Sohn und Direktor der N.V. W.J. Stokvis, dazu noch einen königlichen Orden. Sowohl das königliche Prädikat als auch dieser Orden waren buchstäblich die Krönung der zukunftsorientierten Arbeit von WISA.
KEIZERSGRACHT
Bereits seit 1912 waren nicht nur in den wichtigsten Städten der Niederlande, sondern auch darüber hinaus Vertreter und Agenten für das Unternehmen tätig, die neben dem Vertrieb auch Lagerfunktionen wahrnahmen. Die Metallwarenfabrik verfügte über fünf Niederlassungen in Arnheim und dazu über Vertretungen in Amsterdam, Den Haag, Groningen, Rotterdam, Nijmegen, Brüssel, London, Paris, Surabaya, Semarang und Jakarta. WISA durfte sich bereits damals mit Fug und Recht als Weltunternehmen bezeichnen!
1915
GOLDENES FIRMENJUBILÄUM UNTERSTREICHT DEN ERFOLG VON WISA
Am 1. Januar 1915 konnte WISA bereits sein 50-jähriges Bestehen feiern. In diesem Zeitraum blühte das Unternehmen und konnte sich stolz als wichtiger niederländischer Produzent und Arbeitgeber bezeichnen. Während des Ersten Weltkriegs (1914 - 1918) lief die Maschinenfabrik auf vollen Touren.
Aus Anlass des fünfzigjährigen Bestehens wurde am 3. Januar 1915 im Hauptgebäude am Oude Kraan in Arnheim ein gut besuchter Empfang gegeben. Daran nahmen auch der Bürgermeister von Arnheim, Baron Van Heemstra und die Baroness Van Heemstra teil.
1918
MARKETING AVANT LA LETTRE
Schon lange bevor es für größere Firmen normal wurde Werbeagenturen zu beauftragen, erkannte Stokvis die Bedeutung einer differenzierenden Positionierung des Unternehmens. Cornelis Stoffels sorgte mit seinen Entwürfen dafür, dass niemand um die Firma Stokvis herumkam - und dies funktionierte.
Auf internationalen Messen glänzte Stokvis mit für die damalige Zeit einmaligen Ständen, hervorragenden Werbematerialien und faszinierenden Anzeigen.
Auf dem Stand auf der RAI des Jahres 1924 wurden der Panhard und der Levassor ausgestellt >
Agenturen
Herr Van der Voort, damals Direktor von WISA, organisierte jährliche Ausstellungen, um die verschiedenen Artikel von WISA vorzustellen. Man konnte sich an den herrlichen Kupferlampen und den niederländischen Stilornamenten nach Motiven, die auch auf Gemälden von Jan van Eyck, Gerard ter Borch, Frans van Mieris, Gabriël Metsu und vor allem von Quinten Massijs vorkommen, erfreuen. Fotos dieser Bilder zeigen, wie detailgetreu diese Lampen nachempfunden worden waren. Auch unter den französischen Lampen befanden sich sehr schöne Modelle. Selbstverständlich kamen die neuesten Produkte wie Waschtische und Sanitärartikel dazu.
Neben den Ausstellungen war Philip Stokvis auch als Vortragender aktiv. 1925 hielt er beispielsweise im Herrenhaus einen Vortrag mit Lichtbildern zum Thema „Kunstlicht in der Kunst“. Ein anderer seiner Vorträge im Kunstkring-Gebäude hatte die Geschichte der Lampe zum Thema. So sorgte er in ganz besonderer Weise für ein neues Ansehen von WISA.
Die Ausstellungsräume von Möbelfabriken in den Niederlanden wurden genutzt, um eine besondere Kollektion von Beleuchtungsornamenten zu präsentieren. Es begann die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen J.A. Huizinga, so dass man WISA-Produkte in einer dazu passenden Inneneinrichtung bewundern konnte. Dies war eine für die damalige Zeit äußerst zukunftsorientierte Initiative! Die Ausstellungsräume von Huizinga spielten eine wichtige Rolle bei der Verbreitung der „Nieuwe Kunst“ und eines modernen Formbewusstseins in den Niederlanden. Huizinga konnte dafür junge Designer gewinnen. Huizinga und WISA ergänzten sich dabei perfekt.
1927
KÖNIGLICH ÜBER DIE GRENZE
Philip Stokvis sorgte persönlich dafür, dass der gute Name des Unternehmens weltweit bekannt wurde. So fuhr er beispielsweise mit dem Schiff „Marnix van St. Aldegonde“ als Mitglied einer niederländischen Delegation nach Niederländisch-Indien, um Verbindungen mit der dortigen Gewerkschaftsbewegung aufzunehmen. Das königliche Prädikat spielte dabei eine sehr wichtige Rolle. So waren alle sehr erfreut, als die Königin 1927 auch der niederländisch-indischen Abteilung in Surabaya das Führen des Prädikats „Königlich“ gestattete.
Die internationalen Kunden von WISA kamen aus den ersten Kreisen. Verschiedene europäische Fürstenhäuser bestellten Produkte bei WISA. So lieferte WISA etwa eine Reihe aus Bronze gefertigter elektrischer Kronleuchter an den kaiserlichen Palast in Wien. Auch in Rumänien kannte man den guten Namen des Niederländischen Fabrikats. WISA erhielt den Auftrag für die Anfertigung elektrischer Kronleuchter für den Palast der Königin in Sinaia (Rumänien), wo Carmen Sylva den größten Teil des Jahres verbrachte.
Rumänische königliche Bibliothek mit elektrischen Kronleuchtern >
1940-1945
Zweiter Weltkrieg
Während des Zweiten Weltkriegs produzierten unsere Fabriken wie gewöhnlich weiter. Obwohl es nicht an den nötigen Aufträgen fehlte, ging der Nettogewinn des Unternehmens infolge sinkender Umsätze und steigender Kosten zurück.
Die Fabrik am Oude Kraan in Arnheim wurde durch die Kriegsereignisse stark beschädigt, setzte ihre Aktivitäten nach Kriegsende jedoch noch jahrelang am gleichen Ort fort.
1945
ARNHEIM LEGENDE WIRD 80
Als die königliche Metallwarenfabrik W.J. Stokvis NV ihr achtzigjähriges Bestehen feierte, schenkte die Geschäftsleitung den Büroangestellten eine prämienfreie Alters-, Witwen- und Waisenrente und eine Gratifikation. Die Arbeiter erhielten einen zusätzlichen Wochenlohn.
1950
HELDENHAFTER DIREKTOR
1950 wurde Herr Den Ouden Direktor von WISA. Dieser wurde der älteste Träger des militärischen Willems-Ordens, der höchsten militärischen Auszeichnung der Niederlande. 1942 verteidigte er als zwanzigjähriger Fliegerleutnant die damalige Kolonie Niederländisch-Indien gegen die angreifenden Japaner. Sein heldenhafter Einsatz in dieser Zeit wurde mit diesem bedeutenden Orden gewürdigt.
Herr Den Ouden als ältester Träger des militärischen Willems-Ordens >
1950-1959
DIE FÜNFZIGER JAHRE VOM METALL- ZUM KUNSTSTOFFSPEZIALISTEN
Anfang der fünfziger Jahre wurden Kunststoffe zunehmend wichtiger. Traditionelle Materialien wie Eisen, Blei und Messing wichen bei der Fertigung von Wasserleitungsprodukten und -teilen für sanitäre Installationen immer mehr modernen Kunststoffen.
Herr Den Ouden, der Direktor des Unternehmens in jener Zeit, hatte ein gutes Gespür für Innovationen und reagierte schnell auf diesen Wandel. Er führte Kunststoffe in die Produktion ein, wodurch sich WISA zum Spezialisten für professionelle technische Kunststoffprodukte für Industrie- und Haushaltsanwendungen weiterentwickelte.
1955
1+1=3
1955 beschlossen Bolte & Gorter N.V. aus Groningen, N.V. Ijzerhandel Gebr. Van Campen aus Nijmegen und W.J. Stokvis Koninklijke Fabriek van Metaalwerken N.V. aus Arnheim, ihre Kräfte zu bündeln. Gemeinsam gründeten sie das Unternehmen Vihamij (Verenigde Industrie en Handels-Maatschappij), das gegen die Anteile der drei Gesellschaften eigene Anteile ausgab.
1957
AUSWEITUNG DES ARNHEIMER IMPERIUMSS
1957 wurde der Grundstein für das heutige Büro- und Fabrikgebäude von WISA am Driepoortenweg 5 gelegt. 1962 erteilte die Gemeinde Arnheim die Baugenehmigung für eine Erweiterung der Fabrik. WISA verfügte an mehreren Stellen in Arnheim über Grund- und Immobilienbesitz: Rijnkade, Oude Kraan, Vijfzinnenstraat, Vossenstraat und Driepoortenweg.
VON DER FABRIK ZUM POP-PODIUM
Ende der sechziger Jahre wurde eine ehemalige WISA-Fabrik zur „Stokvishal“ umfunktioniert, einem Pop-Podium und Jugendzentrum, das bis 1983 bestand. Hier spielten landesweit bekannte Bands wie Herman Brood, Normaal, Doe Maar und Golden Earring, aber auch große internationale Namen wie U2, Sex Pistols, UB40, Iggy Pop, Madness, The Clash, Blondie, Motorhead, Simple Minds und viele andere.
1983
W.J.S.A WIRD ZU WISA
Schon früh wurde beschlossen, die Initialen des Unternehmensgründers, W.J.S.A., zu „WISA“ umzuändern. Von diesem Zeitpunkt an war die Handelsmarke WISA auch der Name des Unternehmens. Im Laufe der Jahre wurde das Logo des Unternehmens immer wieder an die Erfordernisse der Zeit angepasst. Die Entwickler des neuesten Logos haben das königliche W in moderner Weise in ihren Entwurf integriert.
2010
WISA WIEDER IN NIEDERLÄNDISCHER HAND
Ein Unternehmen mit einer derart reichen Geschichte und ur-holländischen Wurzeln gehört in die Niederlande. Daher freut sich WISA sehr, dass es nach Jahren von Übernahmen und Fusionen mit in- und ausländischen Unternehmen seit Juni 2010 wieder selbstständig und in niederländischer Hand ist. Vorher geschah Folgendes:
1968 Fusion von WISA und Simmonds Precision in Brummen.
Als Folge der weltweiten Krise, die den Export und den Absatz von WISA stark behinderte, beschloss das Unternehmen, mit Simmonds Precision zu fusionieren.
1988 Verkauf an Koninklijke Sphinx
Die niederländische Unternehmensleitung von Simmonds führte ein „Management Buy-out“ durch und verkaufte WISA nach einigen Jahren erfolgreichen Ausbaus des Unternehmens an Sphinx, das mit dieser Übernahme ein Gesamtkonzept auf dem Badezimmermarkt anbieten wollte – mit Keramik- und Sanitärkunststoffprodukten.
1999 Verkauf an das australische Unternehmen GWA
Sphinx verkaufte WISA an das börsennotierte Unternehmen GWA und wurde danach selbst vom finnischen Unternehmen Sanitec übernommen.
2010 WISA wieder in niederländischer Hand
Die derzeitige Unternehmensleitung, bestehend aus Hans Uijt de Haag, Eduard de Kleine und Mark Grosfeld (Managing Director seit 2003), übernahm WISA von GWA: Dies war praktisch die Heimkehr des Unternehmens.
2015
BEREITS 150 JAHRE „MADE IN HOLLAND“
WISA ist ein ur-holländisches Unternehmen, und darauf sind wir sehr stolz. Nach mehr als 100 Jahren befindet sich der Standort unserer Produktion immer noch in Arnheim. Durch kontinuierliche Investitionen in das Wissen vor Ort, in Produktionsmittel, Muster und effiziente Fertigungsprozesse sind wir in der Lage, in den Niederlanden in wettbewerbsfähiger Weise für Kunden in aller Welt zu produzieren. Es spricht für sich, dass WISA sehr viel Wert auf die Erhaltung der Arbeitsplätze in den Niederlanden legt.
2016
Teil der Fluidmaster Familien
Nachdem WISA im Jahr 2010 durch ein Management-Buy-out in den Besitz vom etablierten Management kam, hat das Unternehmen ein deutliches Wachstum im Heimatmarkt und auch im Ausland erlebt. WISA, führender niederländischer Hersteller von Sanitärartikel mit einer Firmengeschichte von über 150 Jahren, hat in den letzten Jahren seine Position als Hersteller von qualitativ hochwertigen und innovativen Toilettensystemen und zugehörigen Artikel weiter gefestigt. Um auch den nächsten Schritt gehen zu können war eine Erweiterung der Möglichkeiten notwendig, so das Management.
Mit der Übernahme durch Fluidmaster, dem weltweit größten Hersteller von Teilen und Zubehör für WC-Spülkästen, wird erwartet, dass substanzielle Synergien geschaffen werden mit weiterer Verbesserung von unserem Service und Werte für unsere Kunden in den Niederlanden, Europa und dem Rest der Welt.